Österreichische Exilanten im Nachrichtendienst der US-Armee: Eine kollektive Kriegsbiographie der “Ritchie Boys”
Fördergeber:
Zukunftsfonds der Republik Österreich, Projektnummer P14-1658; Jubiläumsfonds der Österreichischen Nationalbank, Projektnummer 16356
Projektteam:
Siegfried Beer (Leiter), Robert Lackner, Florian Traussnig
Projektbeschreibung:
Während des Zweiten Weltkriegs dienten hunderte österreichische Exilanten und Flüchtlinge in diversen militärischen Nachrichtenorganisationen der US-Armee. Als US-Soldaten mit kriegswichtigen Fähigkeiten wie Deutsch als Muttersprache und ihrem militärisch nützlichen Detailwissen über den Gegner wurden sie im Military Intelligence Training Center (MITC) mit Standorten in Camp Ritchie, Maryland und Camp Sharpe, Pennsylvania in erster Linie zu Befragern von Kriegsgefangenen und Propagandaspezialisten ausgebildet. Später vor allem an der Westfront in Europa eingesetzt, leisteten sie als Geheimdienstexperten und Exilwiderstandskämpfer einen militärisch, mentalitätsgeschichtlich und symbolisch wichtigen Beitrag zur Niederringung des NS-Regimes. Im Rahmen dieses Projekts werden erstmals selektive Kriegsbiographien dieser exilösterreichischen Akteursgruppe in Buchform dokumentiert. Es wird festgestellt, wie viele dieser österreichischen „Ritchie Boys“ von der US-Armee ausgebildet wurden, wo sie im Krieg eingesetzt wurden und wie sie sich typologisch, politisch und sozial einordnen lassen.
Datenbank:
Insgesamt absolvierten 493 Österreicher eine Intelligence- oder Propagandaausbildung am MITC. Die Namen dieser Widerstandskämpfer der anderen Art samt weiterer biografischer Daten sind in einer Datenbank online einsehbar.
Weitere Dokumente:
Englischsprachiger JIPSS-Artikel über Ziele, Protagonisten und erste Highlights des Projekts (2015)
Österreicher im amerikanischen Kriegsdienst
Fördergeber:
Dietrich W. Botstiber Foundation
Projektteam:
Siegfried Beer (Leiter), Florian Traussnig
Projektbeschreibung:
Von den rund 40.000 ÖsterreicherInnen, die im Rahmen der massiven Auswanderungswelle rund um den „Anschluss“ des Jahres 1938 in die USA emigrierten bzw. flüchteten, leisteten mehrere tausend Personen in verschiedenen amerikanischen Kriegsinstitutionen Dienst. Ziel dieses Projektes ist es, die Kriegsbiographie n dieser Menschen individuell aufzuarbeiten. Hier weiterlesen.
Publikation zum Projekt:
Florian Traussnig, Militärischer Widerstand von außen. Österreicher in US-Armee und Kriegsgeheimdienst im Zweiten Weltkrieg. Wien: 2016.
Während des Zweiten Weltkriegs dienten tausende Österreicher – meist Geflohene vor dem Nationalsozialismus – im Kriegsapparat der USA. Neben der US-Armee hatten vor allem die Geheimdienste, wie das subversiv agierende „Office of Strategic Services“, österreichische Exilanten in ihren Reihen. Österreicher kämpften in amerikanischen Divisionen und nahmen als Wehrmachtsdeserteure an riskanten Geheimdiensteinsätzen teil. Der Widerstandskampf im Exil wurde unter dem Dach der amerikanischen „Anlehnungsmacht“ und oft mit hohem persönlichem Risiko geführt. Florian Traussnig liefert eine Zusammenschau des Forschungsstands und wirft biografische Schlaglichter auf die Beiträge, die die Vertreter des „anderen Österreich“ im Kampf gegen Hitler-Deutschland und bei der Befreiung ihres ehemaligen Heimatlandes geleistet haben.
360 Seiten / 42 Schwarzweiß-Abbildungen / 23.5 x 15.5 cm / Franz. Br. / ISBN 978-3-205-20086-4; Weitere Informationen bei Böhlau.
Laufende Dissertationen
Oliver Plauder, Die Rolle der amerikanischen, britischen und irischen Geheimdienste im Nordirlandkonflikt. Strategien und Taktiken im Kampf gegen die IRA
Abgeschlossene Dissertationen
Florian Traussnig, Geistiger Widerstand von außen – Österreicher in US-Propagandainstitutionen des Zweiten Weltkriegs (2013)
Abgeschlossene Master- bzw. Diplomarbeiten
Abgeschlossene Bachelorarbeiten
Duncan Bare, A Hungarian Show with American Assistance: The OSS “Sparrow” Mission to detach Hungary from the Axis in March 1944 (2013)
Sommersemester 2015
Vorlesung-Übung: Intelligence, Propaganda and Subversion in the Cold War Era
Sommersemester 2014
Privatissimum: Intelligence and War in the Twentieth Century
Sommersemester 2013
Privatissimum: Cold War Intelligence Revisited
Wintersemester 2012
Seminar: Terrorism in Modern History
Sommersemester 2012
Privatissimum: Dominant Issues of the 21st Century: Intelligence, Security, Terrorism
Konversatorium: Militär und Sicherheit
Wintersemester 2011
Vorlesung-Übung: Einführung in das Studium der Neueren Geschichte (Propaganda and Media in the First World War)
Wintersemester 2010
Vorlesung-Übung: The National Security State since 1900. Internal and External Challenges to Order and Power
Sommersemester 2010
Privatissimum: Intelligence Reform since World War II
Wintersemester 2009
Vorlesung-Übung: Secrecy and Espionage in the Modern World, from Machiavelli to Obama
Sommersemester 2009
Privatissimum: New Research in Intelligence and Security Studies